Paul Wühr, geboren am 10. 7. 1927 in München. Besuch des Wittelsbacher Gymnasiums, nach Kriegsende Abitur und Ausbildung zum Volksschullehrer, als solcher in München-Gräfelfing von 1949 bis 1983 tätig. Wühr begann früh zu schreiben, trat aber nach vereinzelten Zeitschriftenveröffentlichungen und zwei Kinderbüchern erst ab 1963 mit Hörspielen an eine größere literarische Öffentlichkeit. 1970 sorgte das Poem „Gegenmünchen“ für eine literarische Sensation und leitete eine Reihe von O(riginal)-Ton-Hörspielen ein. Das genannte Poem wurde weitergeschrieben in „Das falsche Buch“ (1983), „Der faule Strick“ (1987), einem poetologischen Tagebuchprojekt, und in „Luftstreiche“ (1994). Daneben setzte Wühr sein dramatisches Schaffen mit radikalen Experimenten (Mono-Sprechdrama, Klangbilder) fort, unterbrach seit 1976 regelmäßig die Poem-Folge mit Lyrikpublikationen, gab in Poetik-Vorlesungen (Mainz 1983, Wien 1988) und Gesprächen Einblick in seine Denk- und Schreibwerkstätte. Seit 1986 lebte Wühr über dem Trasimenischen See bei Passignano (Umbrien). „Salve Res Publica Poetica“ (1997), „Venus im Pudel“ (2000) und „Dame Gott“ (2007) sind die weiteren lyrischen Poembücher. Mindestens ab 1987 schrieb Wühr an einem Großprojekt mit dem Titel „Der wirre Zopf“. Er war Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Wühr starb am 12. 7. 2016 in Cortona. Homepage: http://www.paul-wuehr.de.
* 10. Juli 1927
† 12. Juli 2016
von Volker Hoffmann
Essay
Paul Wührs Werk ist trotz seiner Auffächerung in ...